Lothar Fritze | Die Moral des Bombenterrors | Alliierte Flächenbombardements im Zweiten Weltkrieg
Vor 80 Jahren versank Dresden im Feuersturm, den insgesamt vier aufeinanderfolgende britische und amerikanische Luftangriffe entzündet und immer wieder neu entfacht hatten. Weit mehr als 1000 Bomber warfen Hunderttausende von Luftminen, Spreng- und Brandbomben auf eine unverteidigte Großstadt, die mit Flüchtlingen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches überfüllt war und über keine größeren Luftschutzeinrichtungen verfügte. Dresden steht jedoch als Fanal nur stellvertretend für eine ganze Epoche der Luftkriegsführung und für eine mit mathematischer Präzision ausgeklügelte Strategie insbesondere des britischen Bomberkommandos, unter welchen Bedingungen und auf welche Weise in kürzester Zeit möglichst viele feindliche Zivilisten zu töten seien. Totalitarismusforscher Lothar Fritze stellt zu diesem umstrittenen Thema die Grundsatzfrage: Kann es überhaupt jemals sinnvoll und moralisch gerechtfertigt sein, Massentötungen wehrloser Zivilisten in Kauf zu nehmen oder gar gezielt zu planen? Und wenn nicht – was sagt das dann über die Absichten der »Befreier« damals und ihrer Rechtfertiger heutzutage aus? Das Standardwerk von 2007 aktualisiert und um zuvor unveröffentlichte Texte ergänzt.
524 S., geb., 30 Euro, Jungeuropa Verlag